Wie viel Protein pro kg Muskelaufbau? Das ist eine der häufigsten Fragen im Fitnessstudio, in Ernährungsforen und in Trainingsplänen. Wer klare, verlässliche Zahlen will, landet schnell bei widersprüchlichen Empfehlungen. In diesem Artikel bekommst du praxisnahe Antworten, wissenschaftlich fundiert und direkt umsetzbar.
Worum geht es – kurz und praktisch
Im Kern geht es um die Frage: Protein pro kg Muskelaufbau - wie viel Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht braucht dein Körper täglich, damit Muskeln wachsen oder erhalten bleiben? Moderne Metaanalysen zeigen: Für die Mehrheit reicht 1,4–2,0 g/kg, ein oft genutzter Zielwert für maximale Hypertrophie ist ~1,6 g/kg. Je nach Trainingsstatus, Alter oder Kalorienlage können aber höhere Werte sinnvoll sein.
Moderne Metaanalysen (z. B. Optimale Proteinmenge für Muskel- und Kraftzuwachs) fassen viele Studien zusammen und erklären, warum sich Zahlen wiederholen.
Warum diese Zahlen? Was steckt dahinter?
Forscherinnen und Forscher verglichen kontrollierte Studien, in denen Trainingsprogramme mit verschiedenen Proteinzufuhren kombiniert wurden. Ein klares Muster taucht auf: Sobald du etwa 1,6 g/kg pro Tag erreichst, nehmen zusätzliche Zuwächse an Muskelmasse langsamer zu. Es gibt aber einen kleinen, echten Zusatznutzen bis ungefähr 2,2 g/kg - vor allem für Fortgeschrittene, ältere Personen oder bei Energiemangel.
Unterschiedliche Arbeiten zur Muskelregeneration und Proteinfunktion (siehe z. B. Muskelaufbau/-regeneration und die Rolle der Proteine) zeigen außerdem, wie wichtig die Verteilung und die Aminosäurezusammensetzung sind.
Wichtig: Die Werte sind Durchschnittswerte. Individuelle Unterschiede - wie Genetik, Trainingsvolumen, Schlaf und Stress - beeinflussen das Optimum.
Die wichtigsten Handlungsoptionen
Kurz und praktisch:
- Anfänger: ~1,6 g/kg pro Tag
- Fortgeschrittene: 1,6–2,2 g/kg pro Tag
- Kaloriendefizit (Abnehmen): 1,8–2,4 g/kg pro Tag
Wie das in der Praxis aussieht: Rechnen, Beispiele, Mahlzeiten
Die Rechnung ist simpel: Körpergewicht (kg) × gewählter Faktor = Gramm Protein pro Tag. Wer Körperfett% kennt, kann fettfreie Masse verwenden - das ist präziser, aber für die meisten reicht das Körpergewicht.
Beispiel: 68 kg • 1,6 g/kg = 109 g Protein/Tag. Fortgeschritten mit 2,0 g/kg → 136 g/Tag. Im Defizit (1,8–2,4 g/kg) → 122–163 g/Tag.
Pro Mahlzeit: Wie viel Protein ist sinnvoll?
Die meisten Studien zeigen, dass pro Mahlzeit etwa 20–40 g hochwertiges Protein die Muskelproteinsynthese maximal stimulieren. Alternativ: ca. 0,25–0,4 g/kg pro Mahlzeit. Bei drei bis vier Mahlzeiten lässt sich so die Tagesmenge leicht verteilen und regelmäßig Impulse für den Muskelaufbau setzen.
Zum Beispiel: 80 kg Person, Ziel 1,6 g/kg → 128 g/Tag. Bei vier Mahlzeiten sind das ca. 32 g Protein pro Mahlzeit.
Die Rolle von Leucin und Proteinqualität
Essenzielle Aminosäuren, insbesondere Leucin, schalten die Muskelproteinsynthese an. Pro Mahlzeit scheint eine Leucin-Menge von etwa 2,5–3 g wichtig für einen starken Stimulus zu sein. Ältere Menschen benötigen oft etwas mehr, weil ihre anabole Sensitivität sinkt.
Proteinqualität heißt: Vollständiges Aminosäureprofil, gute Verdaulichkeit und hohe Bioverfügbarkeit. Tierische Quellen decken das meist sehr gut, aber mit kluger Kombination pflanzlicher Quellen und Mehrkomponentenpräparaten lassen sich ebenso vollständige Profile erreichen.
Ein praktischer Tipp für alle, die pflanzlich essen: Das Vegardians 4‑Komponenten-Protein kombiniert Erbse, Reis, Hanf und Sonnenblume, um ein vollständiges Aminosäureprofil inklusive Leucin zu liefern - ideal, wenn es schnell und zuverlässig funktionieren soll.
Muss Protein direkt nach dem Training sein?
Die alte Regel "Sofortshake nach dem Training" ist weniger strikt als früher. Entscheidend ist die Gesamtmenge über den Tag. Wenn deine letzte Mahlzeit aber mehrere Stunden vor dem Training lag, ist eine proteinreiche Mahlzeit oder ein Shake innerhalb 1–2 Stunden nach dem Training sinnvoll. Für die meisten, die gut über den Tag verteilt essen, ist das genaue Timing weniger kritisch.
An Ruhetagen gilt im Grunde dasselbe wie an Trainingstagen: Die tägliche Proteinzufuhr – z. B. 1,6 g/kg für Anfänger oder 1,8–2,2 g/kg für Fortgeschrittene bzw. im Defizit – sorgt dafür, dass dein Körper die Baustoffe zur Regeneration und zum Muskelaufbau hat. Muskelerhalt und Reparatur finden auch an trainingsfreien Tagen statt, daher ist ein ähnlicher Proteinwert empfehlenswert.
Spezielles: Kaloriendefizit, Alter, sehr hohe Trainingsbelastung
Im Kaloriendefizit steigt das Risiko, Muskelmasse zu verlieren. Studien empfehlen dann oft 1,8–2,4 g/kg, um möglichst viel fettfreie Masse zu erhalten. Ältere Menschen profitieren ebenfalls vom oberen Bereich, da die anabole Sensitivität nachlässt. Hochbelastete Sportlerinnen und Sportler (sehr hohes Volumen, mehrere Trainings/Tag) können bis circa 2,2 g/kg profitieren. Daten über dauerhaft deutlich höhere Mengen (>2,5 g/kg) sind rar.
Mythen und Irrtümer
1) Je mehr Protein, desto mehr Muskeln?
Nein. Oberhalb eines Bereichs (etwa 1,6–2,2 g/kg) flacht der Nutzen ab. Sinnvoll ist, Protein als Baustein im Kontext Training, Kalorienbilanz, Erholung und Schlaf zu sehen.
2) Pflanzliches Protein ist automatisch schlechter?
Nein. Pflanzliche Proteinquellen unterscheiden sich in Aminosäurenprofil und Verdaulichkeit, aber mit Kombinationen (z. B. Bohnen + Reis) oder Mehrkomponenten-Pulvern erreichst du ähnliche Ergebnisse.
3) Hohe Proteinzufuhr schadet der Niere?
Bei gesunden Menschen zeigt die Datenlage bis ~2,2 g/kg keine eindeutigen schädlichen Effekte. Bei bekannter Nierenerkrankung gilt Vorsicht und ärztliche Rücksprache.
Konkrete Lebensmittel: Tierisch und pflanzlich – was bringt wie viel?
Kurze Übersicht gängiger Portionsgrößen (ungefähre Proteingehalt):
- 150 g Hähnchenbrust: ~35 g Protein
- 200 g Magerquark: ~24 g Protein
- 1 Dose Thunfisch (in Wasser, 150 g Abtropfgewicht): ~30 g Protein
- 200 g Tofu: ~20 g Protein
- 135 g Tempeh: ~31 g Protein
- 1 Portion Linsen (gekocht, 200 g): ~16 g Protein
- 30 g Hanfsamen: ~10 g Protein
- 1 Scoop (ca. 30 g) Veganes Mehrkomponentenpulver: 20–25 g Protein (je nach Produkt)
Praktische Tagesbeispiele
Beispiel: Anfänger, 68 kg, Ziel 1,6 g/kg (≈109 g/Tag)
Morgens: Haferbrei + Sojajoghurt + Hanfsamen (30 g Protein)
Mittags: Bohnen-Quinoa-Bowl mit Tofu (30 g)
Snack: Griechischer Joghurt oder Shake (20 g)
Abends: Linsencurry + Vollkornreis (29 g)
Beispiel: Fortgeschritten, 80 kg, Ziel 1,9 g/kg (≈152 g/Tag)
Morgens: Porridge mit veganem Mehrkomponentenpulver (40 g)
Mittags: Tempeh-Bowl + Gemüse (40 g)
Post-Workout: Shake mit 1 Scoop Vegardians-Protein (30 g)
Abends: Tofu-Linsen-Mischung + Quinoa (42 g)
Wöchentlicher Mini-Plan: So gelingt die Umsetzung
Planung macht es leichter. Ein einfacher Wochenplan reduziert den täglichen Aufwand und sichert deine Proteinzufuhr:
- Sonntag: Meal-Prep – Linsen, Bohnen, marinierten Tofu und Quinoa vorkochen
- Montag: Fokus auf proteinreiche Frühstücke (Porridge mit Proteinpulver)
- Dienstag: Bowl-Tag (Tempeh/Tofu + Gemüse + Nüsse)
- Mittwoch: Shake nach dem Training, Abendessen proteinreich
- Donnerstag: Resteverwertung, extra Portion Hülsenfrüchte
- Freitag: Proteinreicher Snack unterwegs (Nüsse, Hummus + Vollkornbrot)
- Samstag: Flex-Tag - aber achte auf die Tagesmenge
Tipps für unterwegs und stressige Tage
Wenn Zeit knapp ist, helfen: Proteinshakes, Proteinriegel (auf Inhaltsstoffe achten), Nüsse, Hüttenkäse/Skyr (oder Sojaquellen) und vorgekochte Proteinkomponenten. Mehrkomponentenpulver sind besonders nützlich, weil sie Aminosäuren gezielt ergänzen und das Profil pflanzlicher Ernährung abrunden.
Warum ein Mehrkomponenten-Protein oft sinnvoll ist
Ein Produkt, das Erbse, Reis, Hanf und Sonnenblume kombiniert, bringt mehrere Vorteile: bessere Aminosäurebalance, höhere Bioverfügbarkeit und verlässliche Leucin-Mengen pro Portion. Für viele Veganerinnen und Veganer ist das die praktischste Lösung. Schau dir auch unsere Auswahl an veganen Proteinpulvern an: veganes Protein-Pulver.
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Sicherheit und Langzeit: Was die Forschung sagt
Für gesunde Erwachsene gibt es keine klaren Hinweise, dass moderate bis hohe Proteinzufuhr (bis ca. 2,2 g/kg) schädlich ist. Langfristig gilt: ausreichend Flüssigkeit, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige ärztliche Checks, wenn größere Mengen über viele Jahre eingenommen werden. Ein Blick auf unser Logo erinnert daran, bei der Ernährung auf Qualität zu achten.
Fehler, die häufig gemacht werden - und wie du sie vermeidest
- Fehler: Fokus nur auf Protein, Trainingsreize zu schwach. Lösung: Trainingsvolumen und Progression optimieren.
- Fehler: Ungleichmäßige Verteilung (große Mengen nur abends). Lösung: Protein über 3–4 Mahlzeiten verteilen. Mehr Details findest du in unseren Verzehrempfehlungen.
- Fehler: Vernachlässigung essentieller Mikronährstoffe (B12, Eisen, Omega -3). Lösung: Gezielte Ergänzungen und abwechslungsreiche Kost.
Checkliste: So findest du dein persönliches Ziel
- Starte mit 1,6 g/kg, wenn du Anfänger bist.
- Nach 3–6 Monaten Fortschritt prüfen: mehr Muskelzuwachs? Dann beibehalten.
- Wenn du stagnierst: erhöhe schrittweise bis 2,2 g/kg.
- Im Kaloriendefizit automatisch Richtung 1,8–2,4 g/kg bewegen.
- Verteile Protein auf 3–4 Mahlzeiten, achte auf Leucin pro Mahlzeit.
Häufige Fragen (FAQ)
Brauche ich Protein unmittelbar nach dem Training?
Nicht zwingend. Wichtiger ist die Gesamtmenge über den Tag. Wenn die letzte Mahlzeit lange zurückliegt, ist ein Proteinfenster von 1–2 Stunden nach dem Training sinnvoll.
Sind 2 g/kg sicher?
Für gesunde Erwachsene gelten 2 g/kg als sicher. Bei bekannten Nierenerkrankungen ist ärztliche Rücksprache Pflicht.
Hilft mehr Protein beim Abnehmen?
Ja. Höhere Proteinmengen unterstützen den Muskelerhalt im Kaloriendefizit und erhöhen die Sättigung, was beim Abnehmen hilft.
Kleiner Abschiedsgruß: Du hast jetzt die wichtigsten Regeln an der Hand - probier es aus, tracke ein paar Wochen und passe das Ziel nach deinem Fortschritt an. Viel Spaß beim Training und guten Appetit!
Nicht zwingend. Wichtiger ist die Gesamtmenge über den Tag. Wenn die letzte Mahlzeit lange vor dem Training lag, ist ein Proteinfenster von 1–2 Stunden nach dem Training sinnvoll, um die Regeneration zu unterstützen.
Für gesunde Erwachsene gelten etwa 2 g/kg in der Regel als sicher. Menschen mit bestehenden Nierenerkrankungen sollten mit ihrem behandelnden Arzt sprechen. Ansonsten sind ausreichend Flüssigkeit und ausgewogene Ernährung empfohlen.
Ja – wenn es gut formuliert ist. Ein Mehrkomponenten-Protein, das verschiedene pflanzliche Quellen kombiniert (z. B. Erbse, Reis, Hanf, Sonnenblume), liefert ein vollständiges Aminosäureprofil und gezielte Leucin-Mengen pro Portion. Das ist besonders praktisch, wenn du vegan isst oder unterwegs eine zuverlässige Proteinquelle brauchst.
References
- https://vegardians.de/products/vegane-proteinpulver-vanille
- https://vegardians.de/blogs/vegane-rezepte
- https://vegardians.de/collections/vegane-protein-pulver
- https://vegardians.de/pages/verzehrempfehlung-protein
- https://www.zeitschrift-sportmedizin.de/optimale-proteinmenge-muskelzuwachs-kraftzuwachs/
- https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0949328X24001248
- https://teamtarek.de/referenzmenge-fuer-protein/


